Der normale Spracherwerb vollzieht sich in den Grundzügen in den ersten 4 Lebensjahren. Sie verläuft in Wechselwirkung mit der Entwicklung anderer personaler Funktionen. Im ungestörten Spracherwerb ist eine hohe interindividuelle Varianz zu beobachten. Aus diesem Grund ist bei Verdacht auf eine Störung eine differenzierte
interdisziplinäre Diagnostik notwendig.
Eine Sprachentwicklungsstörung liegt bei zeitlichen und inhaltlichen Abweichungen von der normalen Sprech- und
Sprachentwicklung im Kindesalter vor.
Betroffen sein können das Sprachverständnis und/oder die Sprachproduktion in einem oder mehreren oder allen
sprachlich kommunikativen Bereichen wie Prosodie, Phonetik-Phonologie, Lexikon-Semantik oder Pragmatik. Dazu gehört
auch die auditive Verarbeitung und Wahrnehmung, die Stimme, die motorische Sprechkontrolle und der Redefluss.